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Cover - Selbstbestimmung trotz Tabu?

Silke Schwarz

Selbstbestimmung trotz Tabu?

Uneheliche Sexualität und Schwangerschaft aus weiblicher Sicht auf Java, Indonesien

dezember 2011, 258 s., kart., format 210 x 140 mm
isbn 978-3-940132-39-0
reihe Das regionale Fachbuch

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26,90 euro (D)
inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten

Description

„Warum muss ich ihn heiraten? [Die Nachbarin] sagte, damit ich einen Ehemann für mein Baby hätte. Ich sagte: ‚Nein, und ich will auch nicht abtreiben.‘ Ich würde kämpfen, mein eigenes Leben finden und für mich und mein Baby allein sorgen. [...] Aber damals hatte ich keine Wahl, ich musste ihn heiraten. Ich hatte ihn niemals zuvor getroffen. Ich kannte ihn nicht“ (Wangi).

In der durch Islamismen und Javanismen geprägten patriarchalen indonesischen Gesellschaft polarisiert das Thema uneheliche Sexualität stark. Auf Grundlage intensiver Gespräche mit Frauen, die unehelich schwanger und anschließend von ihrem Freund verlassen wurden, zeigt die Autorin aus kulturpsychologischer Perspektive auf, inwiefern sich diese bei einer generellen Tabuisierung ihrer Situation als selbstbestimmt erleben.

Silke Schwarz lädt Lesende dazu ein, in die Lebenswelten und Notlagen javanischer Frauen einzutauchen und bietet auf Basis weiterer ExpertInneninterviews zahlreiche diskursanalytische Deutungen und gesellschaftspolitische Ausblicke an.

 

Autorinneninfo

Silke Schwarz, geb. 1982, studierte bis 2007 Psychologie an der Otto-Friedrich-Universtität Bamberg und der Freien Universität Berlin, wobei sie sich zunehmend auf das Thema Gender spezialisierte. Ein weiterer Interessensschwerpunkt liegt auf kultur- und gemeindepsychologischen Ansätzen im klinischen Bereich. Sie absolvierte Praktika in ambulanten wie stationären klinischen Settings. 2005 arbeitete sie bspw. für drei Monate in einer psychiatrischen Klinik Botswanas. Als Stipendiatin der Friedrich-Ebert-Stiftung lernte sie bei einem weiteren halbjährigen Feldaufenthalt die Arbeit in einem Frauenhaus in Yogyakarta, Java, Indonesien, kennen. Dort erhob sie die Daten für ihre Diplomarbeit, die bei regiospectra 2011 unter dem Titel „Selbstbestimmung trotz Tabu? Uneheliche Sexualität und Schwangerschaft aus weiblicher Sicht auf Java, Indonesien veröffentlicht wurde.

Seit ihrem Abschluss in der Psychologie arbeitet sie in diversen qualitativen wie quantitativen Forschungsprojekten wie bspw. in dem von der Thyssen Stiftung finanzierten Projekt, das die „individuelle und kollektive langfristige Bewältigung von extremem Leid und externer Hilfe nach einer Naturkatastrophe – Sinngehalte und Emotionen“ nach dem schweren Beben 2006 bei Yogyakarta erforscht. Während dieses dreijährigen Forschungsprojektes fanden zahlreiche mehrmonatige Feldaufenthalte statt. Zugleich schreibt sie eine Dissertation über Gendermainstreaming in diesem javanischen Katastrophenkontext. Sie untersucht aus kulturpsychologischer Sicht, welche Gendergerechtigkeitsvorstellungen eine Dorfgemeinde bzw. dort arbeitende AktivistInnen ausformulieren und wie sich die Befragten darauf bezogenen sozialen Wandel vorstellen.

Medienecho

zenith online, 14.03.2012 zum Artikel »

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