Der deutsche Maler Walter Spies (1895-1942), der über 14 Jahre lang auf der indonesischen Insel Bali lebte und arbeitete, ist hierzulande nur wenig bekannt.
Sein Haus entwickelte sich in den 1930er Jahren zum Mittelpunkt der balinesischen Kunstszene, welche er nachhaltig prägte. Hier empfing er eine Reihe von prominenten Musikern, Filmemachern, Schriftstellern und Anthropologen. Über sein eigenes künstlerisches Schaffen hinaus trug er aber auch zur wissenschaftlichen Erschließung der Insel bei, ebenso wie zum Entstehen einer westlichen paradiesischen Vorstellung von Bali, die dem organisierten Tourismus die Tore öffnete.
Kunst als Moment – nicht ohne Kritik an der westlichen Idee einer Kunst für die Ewigkeit – zeichnet Spies‘ außergewöhnliche Lebensgeschichte nach und dient dabei kunstinteressierten Bali-Reisenden als informative Begleitlektüre, die einen mühelosen Zugang zu der vielschichtigen Kultur der Insel vermittelt.